
Sie rannte, so wie sie noch nie in ihren leben gelaufen war hatte sie nur mit einer einzigen Bewegung und zwar mit ihren Beinen alles nachgeholt. Äste von Bäumen die ihren weg gekreuzt hatten peitschten ihr durch das Gesicht und hinterließen Tiefe Schnitte. Doch mit den schnitten diese sich auf ihrer Seele befanden waren es nicht zu vergleichen gewesen. Tränen die nicht salziger sein könnten rannten ihren Wangen herunter und bohrten sich tief in ihren Wunden hinein und vermischten sich mit ihren Blut zusammen. Schmerzen war sie schon lange gewöhnt gewesen, doch jetzt hatte ihr Inneres Fass den Deckel erreicht, denn das mit Jeremy war ihr zu viel gewesen. Alles nach ihr, jede Knospe... Jede Faser ihres Körpers schrie nur noch einen Namen, einen Namen der immer mehr ihren Körper verlassen wollte, doch hinaus schreien hilf nicht mehr. Sie konnte dieses verlangen, diese schmerzliche Sehnsucht nach ihm, nach Jeremy nicht mehr von sich los bekommen. Wehmut und Demut waren nun die Begleiter ihrer Schultern geworden und als sie von einen starken Ast im Wald gebremst wurde, fiel ihr kleiner Körper erschöpft und ohne jegliche kraft noch besitzend zu Boden. Ihr Brustkorb hatte sich schnell auf und ab bewegt und für einen kurzen Moment beschlich ihr das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, doch natürlich hatten ihre Sinne ihr nur einen Streich gespielt. Ihre Hände orientierungslos, bannten sich einen weg vom Boden zusammen, doch Erde ... Blätter und vereinzelnde Äste konnte sie nichts ertasten. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen und nun konnte sie nichts mehr zurück halten was ihr Körper so sehr los werden wollte, was ihr Körper gehen lassen wollte. Kurzatmig füllte sie ihre Lungen mit Luft, bis ein schrecklicher schrei ihre Kehle wie auch ihr Inneres von ganz tief unten aus ihren Mund verlassen hatte.... Die Vögel, die sich in den Baumkronen ihre Nester besessen hatten flohen erschreckt davon als der Schrei ihre Wellen des empfangens erreicht hatten. Eichhörnchen sind erschrocken davon geflüchtet was sich grausam in ihren gliedern sich angefühlt hatte, doch alles war für niemanden schlimmer gewesen als für Anna. Hass zu sich selber, grausame, erbarmungslose liebe zu Jeremy welche sie niemals bekommen könnte, Schmerzen ihrer verschandelten Seele diese immer Tiefe wurden und Wut welche jede ihrer Knochen fest ummantelt hatte, all diese demütigen Emotionen hatten ihren Körper verlassen mit nur einen sehr lauten und verzweifelten Schrei. Als sie drohte zu ersticken verstummen ihre Lippen und fest hatten diese sich vor der Außenwelt verschlossen. Nichts um die herum hatte ein Geräusch abgesondert, nichts, nicht einmal das kleinste Geräusch Drang zu ihr hindurch denn nichts war es mehr gewesen was noch hier Präsenz war. Nur ihren geschwächten Körper mit diesen grausamen Emotionen. Ihre Bewegungen vom ein und ausatmen hatten sich beruhigt und wurden vom Augenblick zu Augenblick flacher. Ihre Augen hatten nur einen Punkt fixiert und dieser war der Horizont gewesen. Wunderschöne Wolken, zogen an ihrem Gesicht vorüber und Liesen sie in einer anderen Atmosphäre versinken, in eine andere Welt. Alles fühlte sich leicht an und auch wenn der Schmerz noch gegenwärtig war, so konnte sie es nur mit dem Anblick dieser Wolken ertragen. Sie fragte sich wie es wohl wäre so frei sein zu dürfen. Sich um nichts mehr Gedanken zu machen, nichts was überflüssig war noch fühlen zu müssen. Einfach nur in der Materie zu bestehen und zu leben, als ganz normales Wesen auf diesen Planeten, als ganz normalen Menschen. Sie hatte schon vor Jahren vergessen wie es war ein Mensch sein zu können, doch was ihr wie ein Einfall zu ihr geflogen kam dachte sie daran was ihr nicht unmöglich war für sie das zu werden was sie so sehr wollte. Normal zu sein... Normal zu leben und normal zu existieren. Als Mensch war es unmöglich gewesen das ihr dieser Wunsch erfüllt werden könnte, denn einmal diesen Fluch als Vampir war man ihm in guten wie in schlechten Zeiten ausgeliefert gewesen. Doch wenn der Tod eintreten würde, so wäre sie frei, frei von allem was sie gezwungen hatte zu Atem ... Frei von Jeremy ihre liebe des Lebens. Alles erschien ihr so klar vor Augen das sie nicht einmal mehr Angst in irgendeiner weise verspüren musste, warum ist ihr diese Erlösung nicht schon früher in den Sinn gekommen. Als ihre rechte Hand einen dickeren Ast erhascht hatten, umschlingelte ihre Hand wie eine Schlange dies Stück Natur von Holz und in diesen Moment war er für sie sicher gewesen. Der Tod war ihre ... Annas Erlösung gewesen. Stille, dicke Tränen Verliesen ihre Augen als sie den Blick immer noch zum Horizont gerichtet hatte ihreArme in die höhe erstreckt und nun mit beiden Händen fest dieses Stock umklammert hatte. Ihre Augen sollten das letzte nicht erblicken was unwichtig für sie war, nein sie wollte in Frieden von dieser Welt gehen und wer könnte ihr da nicht besser helfen als ihre Fantasie. Ihre arme weit von ihren Körper ausgestreckt mit den Stock in den Händen schließt sie ihre Augen und alles was sie erlebt hatte, schöne wie auch traurige oder grausame Augenblicke ihres Lebens als Vampir lief vor ihren geistigen Augen noch einmal ab wie ein film und jede Erinnerung gaben ihr ein Geschenk. Das Geschenk gelebt zu haben und alles was zu einen leben dazu gehörte mit genommen zu haben an Erfahrungen und Weisheit waren für Anna alles gewesen. Und dann als der Film vorbei war blieb ein Bild fest vor ihren Augen zurück und das war das Bild von Jeremy. Noch nie hatte sie erhofft so viel Liebe erfahren zu dürfen für ein Wesen wie es Jeremy war, noch nie hatte sie etwas stärkeres gefühlt als die Liebe zu Jeremy, denn alles was sie war, verdankte sie ihm. Er war für Anna da, als sie nicht mehr weiter wusste, er war für sie da, als sie verwundet von einer Glasscheibe auf den Boden lag und trotz ohne tageslichtring Jeremy nicht gezögert hatte und Anna zur Hilfe geeilt war, konnte sie nicht stolzer auf ihn sein. Er war großartig gewesen und nur selten konnte sie ihm das sagen. Auch wenn sie ihm oft sagte das sie ihn liebte, so waren emotionale Gesten doch wichtiger gewesen und diese schenkte er ihr jeden Tag. Immer würde sie ihn lieben, immer würde diese liebe zwischen ihnen bestehen bleiben, doch Anna konnte mit ihren Kräften nicht mehr. Sie war bereit gewesen zu gehen und dies sollte nun geschehen. Das letzte Bild von Jeremy genossen in ihren Kopf schenkte es ihr ein Lächeln im Gesicht, als sie mit aller kraft, mit aller Wucht diesen Stock in ihr Herzen rammte. Stockend rangt sie nach Luft, aber auch dieser Schmerz und das Gefühl zu ersticken brachte sie nicht dazu ihre Augen zu öffnen. Jeremy sollte ihr letzter Anblick sein und als ihr Brustkorb sich das letzte mal erhoben hatte, war sie frei gewesen. Einen schöneren Tod hätte sich Anna gar nicht wünschen können, ein schöneres leben hätte sie sich nicht vorstellen können... Alles stimmte und passte wie Zahnräder aufeinander ... Anna war glücklich gewesen denn sie starb nicht alleine.... Immer und zu jeder zeit war Jeremy präsent gewesen.
Bis das der Tod sie scheiden würde.... So war es und nicht anders ....



Ich ließ die wunderliche Frau am See stehen. Gelogen hatte ich, da ich einfach nur weg wollte. Ich log ihr vor, das ich noch einiges zutun hatte. Eine falsche Nummer war das einzige was ich ihr hinterlassen hatte, Floskeln waren halt nötig, wenn man auf nett tat.
Die Sonne stand an ihrem höchsten Punkt, als ich Mysitc Falls durchschritt. Ohne irgendeiner Rührung eines Gefühls beobachtete ich diese dummen Schafe, die noch immer dachte ich sei der liebe und nette Jeremy, der ihnen nie was antun würde. Zu doof das sie da auf der falschen Spur waren. Jeden einzelnen würde ich das Herz rausreißen, jeden einzelnen Tropfen ihre Blutes trinken und warum? Weil ich keine Menschlichkeit mehr hatte, weil es mir einfach egal war. Niemand kümmerte mich mehr hier. Ich durschritt die Stadt weiter, bis ich am Friedhof ankam. Mein Hunger meldete sich, was mich darauf brachte, das hier ja irgendein unwissender alleine rumlaufen könnte. Perfekt für einen kleinen Snack. Während ich so zwischen den Gräbern umherging, schaute ich mir nach einem Opfer um, der meinen Hunger stillen sollte. Komischer Weise war aber niemand hier, was für diese Zeit eigentlich sehr ungewöhnlich war.
Meinen Kopf hatte ich noch zur Seite gedreht, als mein Fuß plötzlich gegen etwas stieß. Ruckartig drehte sich mein Kopf und ich sah auf den Boden. Für einen Moment musterte ich die Person, bis mein Verstand realisierte wer da eigentlich lag. „Anna…“, entwich es mir leise und emotionslos. Mein Atem stockte Automatisch, während ich die Leiche weiter begutachtete. Ihre Augen waren geschlossen, sie sah sogar sehr friedlich aus. Aber was war passiert? Ich sah auf ihre Hand, die den Ast noch immer festhielt. Ich wusste nicht warum, aber aus irgendeinen Grund bewegte ich mich neben Annas Leichnam und kniete mich auf diesen. Mit starrem Gesicht fuhr meine Hand ihren Körper ab, bis diese den Pfahl packte und ihn ruckartig herauszog. Ich spürte einen Stich in der Brust. Es war recht stumpf, weshalb ich es nicht sofort zuordnen konnte, während mein Blick nun an das Stück Holz gehäftet war. „Anna…“, flüsterte ich leise, als sich aufeinmal alles um mich herum veränderte. Die Welt war nicht mehr grau, nicht mehr farblos. Sie war nun wieder voller Farben bedeckt und in mir wütete das gleiche Chaos wie zuvor. Meine Menschlichkeit war wieder da. Ich warf den Stock zu Seite und packte Anna an ihren Schultern. Ich schüttelte sie, während ich ihren Namen mehrmals hintereinander verzweifelt sagte. Tränen sammelten sich in meinen Augen, die auch kurz davor überliegen als ich Begriff was mit ihr geschehen war. Sie hatte sich wirklich selbst ermordet. Doch warum? War es wegen unserer letzte Begegnung? Hatte ich die Zeichen falsch gedeutet und hatte sie doch ihre Menschlichkeit eingeschaltet? Hatte ich sie wegen eines Missverständnisses verstoßen und eiskalt liegen lassen? Immer lauter wurde meine Rufe – Meine Rufe nach ihrem Namen. Ich hoffte so sehr das sie zu atmen beginnen würde, das sie wieder leben würde. Doch während ich mich in die Hocke sinken ließ und sie in meinen schoß zog, wurde mir immer mehr klar das es vorbei war. Die Liebes meines Lebens war fort, und das unwiderruflich. Schmerzerfüllte Schreie überzogen den ganzen Friedhof, während ich sie an mich presste. Ich hatte meine Augen fest zusammengepresst, als ich mein Gesicht in ihre Haare drückte. „Wach bitte auf!“, schluchzte ich verzweifelt, als ich die Augen öffnete. Alles hier war hart und brutal und viel zu grell. Alles was ich anfasste, alles was ich sah – Die Hölle war hier. Nichts konnte so schlimm sein wie das, was gerade hier erlebte. Erneut war mir alles egal, aber auf einer menschlichen Weise. Elena, Alaric, Kol, Bathany, Damon – Sie alle waren bedeutungslos, denn Anna war fort, für immer. Ich sah in die Sonne, die sich langsam von der Welt verabschiedete, für heute. Doch mit dem Entschluss den ich erfasste wusste ich, das sie für mich nun für immer untergehen würde. Alles hatte keinen Sinn mehr, nicht ohne Anna. ‘Oh wie sehr wünsche ich mir mit der Sonne unterzugehen. Schlafen. Weinen. Mit dir…‘ waren die letzten Gedanken, die mich erfüllten ehe ich zu Anna herab sah. „Ich bin gleich bei dir meine Schöne“, flüsterte ich mit Tränen überfüllten Gesicht, aber dennoch lächelnd. Ich legte mich mit ihr in das Gras zwischen den Gräbern, ich sie in meinen Armen zog. Meine Hand ertastete den Sonnenring an meiner anderen Hand, welchen ich mit einem Ruck von meiner Hand zog und neben uns legte. Sofort spürte ich diese Brennen. Allerdings war er annährend so schlimm wie das, was ich zuvor gefühlt hatte, als ich Anna tot aufgefunden hatte. Aus diesem Grund war es eine Erlösung für mich. Denn ich wusste, das ich in wenigen Sekunden bei ihr sein würde. Bei meiner Anna, auf der anderen Seite.


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