//Lieben Dank :)
Leila wank ab. "Ich und frech? Du spinnst." Lachend sah sie zu Lewis hoch. Leila hörte ihm zu und sah nochmal zu dem Mädchen. "Du musst es ja wissen....ich seh es auch von weitem weg." Sie zwinkerte ihm zu und machte ihre Haare zur Seite. Als er sich neben sie setzte drehte sie ihren Kopf zu ihm. "Ja da hast du wohl recht." Leila nickte und begann vorzulesen. "Wie froh bin ich, dass ich weg bin! Bester Freund, was ist das Herz des Menschen! Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein! Ich weiß, du verzeihst mir's. Waren nicht meine übrigen Verbindungen recht ausgesucht vom Schicksal, um ein Herz wie das meine zu ängstigen? Die arme Leonore!" Kurz machte sie eine Pause und sah Lewis ins Gesicht. Wie süß er doch aussah mit geschlossenen Augen. Sanft Lächelnd fuhr sie fort. "Und doch war ich unschuldig. Konnt' ich dafür, dass, während die eigensinnigen Reize ihrer Schwester mir eine angenehme Unterhaltung verschafften, dass eine Leidenschaft in dem armen Herzen sich bildete? Und doch – bin ich ganz unschuldig? Hab' ich nicht ihre Empfindungen genährt? Hab' ich mich nicht an den ganz wahren Ausdrücken der Natur, die uns so oft zu lachen machten, so wenig lächerlich sie waren, selbst ergetzt? Hab' ich nicht – o was ist der Mensch, dass er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein. Gewiss, du hast recht, Bester, der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht – Gott weiß, warum sie so gemacht sind! – mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen." Nach de Abschied seufzte sie und klappte das Buch zu. Legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen.